Esther Lüscher

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Biografie

1958 bin ich in eine Welt hinein geboren worden, die an die Technik glaubt, die vorwärts macht, zukunftsorientiert ist. Die Treue zur Technik ist mir bis heute geblieben, und doch reicht sie mir nicht.

In meinem früheren Beruf begegnete ich Behörden, Gemeindemitarbeitern, Ingenieuren, Baumeistern, Baggerführern. Die metallene Farbe von Hydranten, das Grau der Gussrohre und die ausgebaggerten braunen Erdgräben verdrängten jede frische und leuchtende Farbe. Dann habe ich mich ins Malabenteuer gestürzt, wo Farben und Formen grenzenlos vermischt und verwischt werden dürfen.

Mein Leben lang haben mich Farben begleitet. Mit Bildern aus der Schulzeit, während der emotionellen Jahre des Erwachsenen-Werdens, durch all die vielen Hochs und Tiefs - sie spiegeln das Leben, so wie es ist: voll von Farben, hell und dunkel, zaghaft und grob, pastell und leuchtend, prickelnd und fliessend, klar und verschwommen.

Ich habe beobachtet, wie andere malen, habe selbst ausprobiert, experimentiert, Fehler gemacht und daraus gelernt - wie im Leben auch.

Ich bin oft in Italien, wo das Leben überschäumend ist, quirlig, üppig, voll von Lebensfreude. Nach einem traurigen Tag, der mich entscheidend geprägt hat und heute noch bewegt, habe ich mich erneut ins Malabenteuer gestürzt.

Und schau! Wieder ist das Leben zurückgekehrt, voll von Farben, hell und dunkel, zaghaft und grob, pastell und leuchtend, prickelnd und fliessend, klar und verschwommen.Â